Dawsicola neglectaBiostatusPresent in region - Indigenous. Non endemic
Images (click to enlarge) Caption: Abb. 7: Dawsicola neglecta 1. Fruchtkörper eines stärkst befallenen Blatteils von oben
gesehen in natürlicher Lage (45). - 2. Fruchtkorper im Umriß, rechts mit eingewachsenen
Ascocarpien von Bryorella compressa (34 | Caption: Abb. 8: Dawsicola neglecta 1. Zwischen den Blattlamellen sitzender Fruchtkörper in
Aufsicht (1). - 2. Paraphysen. - 3. Asci, die drei rechten reif. - 4. Sporen. (2-4: 34, Typus). |
Article: Döbbeler, P. (1981). Moosbewohnende Ascomyceten V. Die auf Dawsonia vorkommenden Arten der Botanischen Staatssammlung München. Mitteilungen der Botanischen Staatssammlung München 17: 393-474. Description: Fruchtkörper eingesenkt zwischen den Blattlamellen von Dawsonia, 35-60 (-70) µm hoch,
(25-) 35-100 (-160) µm lang, (7-) 10-26 µm breit, kahl, farblos, lediglich im untersten Teil
manchmal hellbräunlich getönt, im Umriß von oben betrachtet elliptisch bis strichförmig,
selten spindelformig. - Gehause seitlich fehlend, unter dem Hymenium aber dickere
Geflechte aus unregelmäßigen, teils runden, teils verlängerten Zellen, deren Lumina bis 2 µm
Große erreichen. - Paraphysen 1-1,5 µm dick, fadig, verzweigt und septiert, spärlich. -Asci
17-24 (-27) x 4,5-6 µm, unitunicat, jung leicht keulenförmig aber unmittelbar apikal wieder
verschmälert, reif im oberen Teil starker erweitert und unten stielförmig zusammengezogen,
dünnwandig bis auf den Scheitel, 8-sporig, reichlich gebildet. -Sporen 4-5 x 1-1,5 µm,
stäbchenförmig bis ellipsoidisch, einzellig, farblos, im Ascus unregelmäßig liegend. -Hyphen
unauffällig, oberflächlich über die Wirtszellen zwischen den Lamellen verlaufend. -Jodfärbung:
Asci J-. Außere Zeilwände oder Gallerte zwischen den Zellen der Hyphengeflechte unter dem
Hymenium bräunlich rot, Färbung gegen die Ascusfüße schwächer werdend, um im unteren
Teil der Asci zu verschwinden, nur selten auch Hymenium im Bereich der Paraphysen bis zur
Oberfläche gefärbt, Fruchtkörper in Aufsicht schwach aber deutlich bräunlich rot. -KOH + J:
Färbung unverändert. Habitat: Dawsonia grandis, D. superba var. pulchra, D. superba. var. superba Distribution: Tasmanien, Neuseeland, Neuguinea Notes: Etymologie: Dawsicola: gebildet aus Dawsonia und colere (lat.) = bewohnen, um die
Wirtswahl zum Ausdruck zu bringen. - neglecta: neglectus (lat.) = übersehen; weil die Art
bisher - wie alle Dawsonia-Pilze - übersehen worden ist.
Der Pilz wächst auf den mittleren und unteren Blättern einer Pflanze und bildet sehr zerstreut
oder auch stellenweise reichlich Ascocarpien. Auf einem stärkst befallenen Blatt der
Typusaufsammlung von gut 20 mm Länge konnten 60 Fruchtkörper gezählt werden.
Der Beleg 45 aus Neuguinea mit Dawsonia grandis als Wirt weicht in einigen Eigenschaften
von den übrigen Aufsammlungen ab: Die Fruchtkörper erreichen - vielleicht durch die
geringe Lamellenhöhe des Wirtes bedingt - nur eine Höhe von 25-35 µm, ihre Länge
schwankt außerordentlich zwischen 50 und 500 µm, und sie färben sich in Jod einheitlich,
also auch im Hymenium, intensiv rot.
Die Ascocarpien von Dawsicola kann man mit einem streifenförmigen, gehäuselosen
Ausschnitt aus dem Apothecium eines Discomyceten vergleichen. Der mit Arten der
Helotiales ubereinstimmende Bau des Hymeniums und insbesondere die inoperculaten Asci
lassen die Ordnungszugehörigkeit als sicher erscheinen. Allerdings dürften kaum
Beziehungen zu den gehäuselosen, krustenförmigen Ascocorticiaceen bestehen, zu denen
KORF (1973) zwei Gattungen, Ascocorticium Bref. und den schon vom Sporentyp her
abweichenden Ascosorus P. Henn. & Ruhl. (v. ARX 1963), rechnet. Leichter laßt sich
Dawsicola mit Hymenoscyphus oder Verwandten durch Wegfall des Gehäuses in Verbindung
bringen. Immerhin besteht doch mit Ascocorticium einige Übereinstimmung, das seine Asci
nicht in eindeutig begrenzten Fruchtkörpern, sondern in sich nach allen Seiten ausdehnenden
Lagern bildet (OBERWINKLER et al. 1968). Der Lamellenbewohner freilich kann nur in
einer Richtung wachsen, was zu einer ungewöhnlichen Variation der Länge führt, wie die
Aufsamlung 45 besonders deutlich macht.
Die Art ist an der schwachen Jodfärbung und vor allem den zahlreichen elliptischen oder
runden, bis 6 µm großen Zeilen an der Fruchtkörperoberflache erkennbar. Es handelt sich
dabei µm die in Gallerte eingebetteten Scheitel der verschieden weit entwickelten Asci.
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